Schlachtenturm

Der Schlachtenturm

oder: Was hat Morlautern mit Napoleon zu tun ?

Diese Frage kann man nur beantworten, wenn man sich ein bißchen mit der Geschichte des Dorfes nördlich von Kaiserslautern befaßt. Der Ort wurde 1215 als „Hof mit Wald in Morluter“ erstmals urkundlich erwähnt und gehörte zum Besitz des Prämonstratenserklosters in Kaiserslautern. Seitdem wechselte Morlautern oftmals den „Besitzer“: Mal französisch, mal bayrisch, mal schwedisch… Das bedeutendste und gleichzeitig traurigste Ereignis in Morlautern liegt schon über 200 Jahre zurück.

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Das Wappen von Morlautern zeigt einen Forsthaken (Symbol für den Stift Kaiserslautern) gekreuzt mit einem goldenen Schilfkolben (Symbol für das Moor) und eine silberne stilisierte Lilie (Symbol für die Gottesmutter)

Am 28.- 30. November 1793 trafen sich die französischen Revolutionstruppen unter General Hoché und die preußischen und sächsischen Truppen unter Herzog von Braunschweig zur Schlacht bei Morlautern

Dies war eine der wenigen Schlachten, die die Preußen und Sachsen gegen die Franzosen gewannen. Trotzdem erreichte General Hoché sein Ziel: Er rückte am 28. Dezember in Landau ein, um die eingekesselten Truppen von General Coustine zu befreien.

Wie alle Schlachten war auch die Schlacht bei Morlautern ein ziemliches Gemetzel und Leidtragende waren auch die Bewohner Morlauterns, die nicht nur Hab und Gut, sondern viele auch das Leben verloren.

Die Schlacht ging in die Geschichte ein, weil die Erfahrung des alten Herzogs von Braunschweig gegen die Leidenschaft des jugendlichen General Hoché, dessen Truppen zahlenmäßig weit überlegen waren, siegte. Mehr als zehn Jahre später, im Herbst 1804 machte der frisch-gekrönte Kaiser Napoleon eine Inspektionsreise zu seinen Truppen. Am 5. Oktober besichtigte er ausführlich das Gelände der Schlacht bei Morlautern und machte General Hoché große Vorwürfe.

Zum Gedenken an die Schlacht wurde 1893 das heutige Wahrzeichen von Morlautern, der Schlachtenturm errichtet.

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Heute ist Morlautern ein beliebtes Wohngebiet und mit seinen etwa 3800 Einwohnern ein sportlich und kulturell aktiver Ort mit Turnverein, Gesang- und Musikverein, Sportverein, Pfälzerwald–Verein, Reit- und Fahrgemeinschaft Tennisclub, zwei Kirchen, Kindergarten, einer Grundschule etc…

Richard Henkel



erstellt am: 06.02.2015 | Kategorie(n): Geschichte(n), Ortsinfo